Matthias Menius

Matthias Menius

Matthias Menius (auch: Maine, Mainius, Meine; * 1544 in Danzig; † 3. Januar 1601 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Mathematiker, Astronom und Bibliothekar.

Leben

Menius hatte nach dem Besuch der Schule seiner Heimatstadt am 20. Oktober 1558 ein Studium an der Universität Wittenberg begonnen. Hier hatte er als Danziger Stipendiat des Rates[1] noch Philipp Melanchthons Vorlesungen besucht. Aber auch die Vorlesungen bei Esrom Rüdinger in Physik, bei Petrus Vincentius in Logik und auch die mathematischen Vorlesungen Sebastian Theodoricus, Caspar Peucer, Matthäus Blöchinger und Bartholomäus Schönborn dürfte er besucht haben[2]. Am 29. August 1570 erwarb er sich in Wittenberg den akademischen Grad eines Magisters der philosophischen Wissenschaften[3].

1571 heiratete er in Görlitz die Bürgermeisterstochter Clara Weidner und übernahm im gleichen Jahr die Stelle des Rektors der Johannisschule in Danzig. 1572 erhielt er zudem eine außerordentliche Professur der Astronomie am dortigen Gymnasium, welche 1579 in eine ordentliche Professur gewandelt wurde. In seine Danziger Zeit fällt eine Veröffentlichung einer Beobachtung eines neuen Sterns, den er 1572 im Sternbild Kassiopeia entdeckte. In jener Zeit hatte er den großen Astronomen Tycho Brahe bei der Anlage dessen Werkes progymnasmat. Astronom. Instauratae unterstützt. Zudem hatte er an dem Manuskript de ortu et occasu lunae supputando gearbeitet, welches jedoch nicht im Druck erschien.

So hatte er sich in der damaligen Gelehrtenwelt einen Namen erworben. Dies führte dazu, dass er 1579 als Professor der Mathematik an die Universität Königsberg berufen wurde. Hier trat er für die Lehren des Nikolaus Kopernikus ein und war ein Anhänger des Gregorianischen Kalenders. Zudem hat er von 1568 bis 1602 selbst Kalender angefertigt. So stammen aus seiner Königsberger Zeit die Dissertation De rotunditate terrae und ein Prognosticon auf das Jahr 1588. 1585 wurde er zudem fürstlicher Bibliothekar und hatte sich auch in den Jahren 1587, 1593 sowie 1599 als Rektor der Alma Mater an deren organisatorischen Aufgaben beteiligt.

Literatur

  • Christian Gottlieb Jöcher: Gelehrtenlexikon. Bd. 3, S. 437
  • Friedrich Johann Buck: Lebensbeschreibungen derer verstorbenen Mathematiker überhaupt und des vor mehr denn hundert Jahren verstorbenen großen Preußischen Mathematikers P. Christian Otters insbesondere in zwey Abtheilungen glaubwürdig zum Druck befördert. Hartung & Zeise, Königsberg und Leipzig, 1764, S. 45, (Online)
  • Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil, S.
  • Hermann Freytag: Die Preußen auf der Universität Wittenberg und die nichtpreußischen Schüler Wittenbergs in Preussen von 1502–1602. Verlag Duncker und Humblot, Leipzig, 1903, S. 18, 55

Einzelnachweise

  1. Paul Simson: Geschichte der Stadt Danzig bis 1626. Scientia-Verlag, 1967, S. 376
  2. Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817. Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-04402-4, S. 455-470
  3. UA-Halle. Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät. 2, Seite 237

Die News der letzten Tage