Manfred Helm: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lebenslauf ==
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Helm studierte von 1978 bis 1983 Physik an der [[Universität Innsbruck]], wo er 1987 promovierte. Danach forschte er bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Bell Communications Research (Bellcore) in [[Red Bank (New Jersey)|Red Bank]], [[New Jersey]]. Er ging anschließend an das Institut für Halbleiterphysik der [[Johannes-Kepler-Universität Linz]] in Österreich und habilitierte sich 1993 auf dem Gebiet der Halbleiterphysik. In Linz wurde er Dozent für Halbleiterphysik und wirkte dort ab 1997 als außerordentlicher Professor.  
Helm studierte von 1978 bis 1983 Physik an der [[Universität Innsbruck]]. Er schloss das Studium mit einer Diplomarbeit über ein Thema der theoretischen Quantenoptik bei [[Peter Zoller]] ab. Anschließend promovierte er in der experimentellen Halbleiterphysik bei Erich Gornik. In seiner Dissertation realisierte er einen p-Germanium THz-Laser<ref>[https://doi.org/10.1063/1.99418  K. Unterrainer, M. Helm, E. Gornik, E. E. Haller, J. Leotin: Mode structure of the p-germanium far infrared laser with and without external mirrors: Single line oscillation, in:  Applied Physics Letters 52, 564 (1988)]</ref>. 1987 ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu Bell Communications Research (Bellcore) in [[Red Bank (New Jersey)|Red Bank]], [[New Jersey]]. Dort konnte er erstmals THz-Emission aus elektrisch durch Tunnel-Injektion angeregten [[Quantentopf]]-Strukturen beobachten<ref>[https://doi.org/10.1103/PhysRevLett.63.74  M. Helm, P. England, E. Colas, F. DeRosa, S.J. Allen: Intersubband emission from semiconductor superlattices excited by sequential resonant tunneling, in: Physical Review Letters 63, 74 (1989)]</ref>. Dieses Experiment war ein Vorläufer des später bei Bell Laboratories erfundenen [[Quantenkaskadenlaser]]s. Ab 1990 forschte er am Institut für Halbleiterphysik der [[Johannes-Kepler-Universität Linz]], Österreich. Dort habilitierte er sich 1993 auf dem Gebiet der Halbleiterphysik, wurde zum Dozenten und 1997 zum außerordentlichen Professor ernannt. Sein Hauptarbeitsgebiet dort war die Physik von Intersubbandübergängen in Quantenstrukturen, insbesondere Halbleiter-[[Übergitter]]n.
Im Jahr 2000 folgte er einem Ruf an die [[Technische Universität Dresden|TU Dresden]] (Professur für Spektroskopie in der Halbleiterphysik am Institut für Angewandte Physik), kombiniert mit einer Stelle als Direktor am Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung des [[Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf |Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf]] (HZDR; damals Forschungszentrum Rossendorf). In dieser Funktion ist er u.&nbsp;a. verantwortlich für die Infrarot- und THz-Spektroskopie mit dem [[Freie-Elektronen-Laser]] am [[Elektronenbeschleuniger]] ELBE.


Im Jahr 2000 nahm er einen Ruf an das [[Institut für Angewandte Photophysik Dresden]] an der [[Technische Universität Dresden|TU Dresden]] an, wo er seitdem als Professor für Spektroskopie in der Halbleiterphysik tätig ist.
== Preise und Auszeichnungen ==
* [[Fritz-Kohlrausch-Preis]], Österreichische Physikalische Gesellschaft (ÖPG), 1992
* Erich Schmid-Preis, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), 1995
* [[Kardinal-Innitzer-Förderungspreis für Naturwissenschaften]], Erzdiözese Wien, 1996


== Wichtige Veröffentlichungen ==
== Wichtige Veröffentlichungen ==
 
* M. Helm: Infrared spectroscopy and transport of electrons in semiconductor superlattices, Semiconductor Science and Technology 10, 557 (1995), https://doi.org/10.1088/0268-1242/10/5/001
* Long Wavelength Infrared Emitters Based on Quantum Wells and Superlattices (Optoelectronic Properties of Semiconductors and Superlattices), Manfred Helm, CRC, 1999, ISBN 90-5699-683-5
* M. Helm: The basic physics of intersubband transitions, in "Semiconductors and Semimetals", Vol. 62 (Willardson and Weber, Series Editors), Academic Press, 2000, p. 1–99, https://doi.org/10.1016/S0080-8784(08)60304-X
* Manfred Helm (Editor): Long Wavelength Infrared Emitters Based on Quantum Wells and Superlattices (Optoelectronic Properties of Semiconductors and Superlattices), CRC, 1999, ISBN 90-5699-683-5
* M. Wagner, H. Schneider, D. Stehr, S. Winnerl, A. M. Andrews, S. Schartner, G. Strasser, M. Helm: Observation of the intra-exciton Autler-Townes effect in GaAs/AlGaAs semiconductor quantum wells, in: Physical Review Letters 105, 167401 (2010), https://doi.org/10.1103/PhysRevLett.105.167401
* M. Mittendorff, F. Wendler, E. Malic, A. Knorr, M. Orlita, M. Potemski, C. Berger, W. A. de Heer, H. Schneider, M. Helm, S. Winnerl: Carrier dynamics in Landau-quantized graphene featuring strong Auger scattering, in: Nature Physics 11, 75 (2015), https://doi.org/10.1038/nphys3164


== Literatur ==
== Literatur ==


* [[Dorit Petschel]] (Bearb.): ''Die Professoren der TU Dresden 1828–2003.'' Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien 2003, S. 349.
* [[Dorit Petschel]]: ''175 Jahre TU Dresden.'' Band 3: ''Die Professoren der TU Dresden 1828–2003.'' Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.&nbsp;V. von [[Reiner Pommerin]], Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 349.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.hzdr.de/pls/rois/Cms?pOid=11485&pNid=141 Manfred Helm am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf]
* [https://forschungsinfo.tu-dresden.de/detail/professur/351 Manfred Helm an der TU Dresden]
* [https://tu-dresden.de/mn/physik/iap Manfred Helm am Institut für Angewandte Physik]
* [https://scholar.google.de/citations?user=JNWUhL4AAAAJ&hl=de Publikationen bei Google Scholar]
* [https://publons.com/researcher/2869900/manfred-helm/ Publikationen bei Publons]
== Einzelnachweise ==
<references />


* [http://www.hzdr.de/pls/rois/Cms?pOid=11485&pNid=141 Manfred Helm am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf]
* [http://www.iapp.de/iapp/index.php?order=3;3&lan=de&id=10003 Manfred Helm am Institut für Angewandte Photophysik]
*


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Aktuelle Version vom 1. Mai 2021, 17:04 Uhr

Manfred Helm (* 27. Dezember 1959 in Wien) ist ein österreichischer Physiker.

Lebenslauf

Helm studierte von 1978 bis 1983 Physik an der Universität Innsbruck. Er schloss das Studium mit einer Diplomarbeit über ein Thema der theoretischen Quantenoptik bei Peter Zoller ab. Anschließend promovierte er in der experimentellen Halbleiterphysik bei Erich Gornik. In seiner Dissertation realisierte er einen p-Germanium THz-Laser[1]. 1987 ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu Bell Communications Research (Bellcore) in Red Bank, New Jersey. Dort konnte er erstmals THz-Emission aus elektrisch durch Tunnel-Injektion angeregten Quantentopf-Strukturen beobachten[2]. Dieses Experiment war ein Vorläufer des später bei Bell Laboratories erfundenen Quantenkaskadenlasers. Ab 1990 forschte er am Institut für Halbleiterphysik der Johannes-Kepler-Universität Linz, Österreich. Dort habilitierte er sich 1993 auf dem Gebiet der Halbleiterphysik, wurde zum Dozenten und 1997 zum außerordentlichen Professor ernannt. Sein Hauptarbeitsgebiet dort war die Physik von Intersubbandübergängen in Quantenstrukturen, insbesondere Halbleiter-Übergittern. Im Jahr 2000 folgte er einem Ruf an die TU Dresden (Professur für Spektroskopie in der Halbleiterphysik am Institut für Angewandte Physik), kombiniert mit einer Stelle als Direktor am Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR; damals Forschungszentrum Rossendorf). In dieser Funktion ist er u. a. verantwortlich für die Infrarot- und THz-Spektroskopie mit dem Freie-Elektronen-Laser am Elektronenbeschleuniger ELBE.

Preise und Auszeichnungen

  • Fritz-Kohlrausch-Preis, Österreichische Physikalische Gesellschaft (ÖPG), 1992
  • Erich Schmid-Preis, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), 1995
  • Kardinal-Innitzer-Förderungspreis für Naturwissenschaften, Erzdiözese Wien, 1996

Wichtige Veröffentlichungen

  • M. Helm: Infrared spectroscopy and transport of electrons in semiconductor superlattices, Semiconductor Science and Technology 10, 557 (1995), https://doi.org/10.1088/0268-1242/10/5/001
  • M. Helm: The basic physics of intersubband transitions, in "Semiconductors and Semimetals", Vol. 62 (Willardson and Weber, Series Editors), Academic Press, 2000, p. 1–99, https://doi.org/10.1016/S0080-8784(08)60304-X
  • Manfred Helm (Editor): Long Wavelength Infrared Emitters Based on Quantum Wells and Superlattices (Optoelectronic Properties of Semiconductors and Superlattices), CRC, 1999, ISBN 90-5699-683-5
  • M. Wagner, H. Schneider, D. Stehr, S. Winnerl, A. M. Andrews, S. Schartner, G. Strasser, M. Helm: Observation of the intra-exciton Autler-Townes effect in GaAs/AlGaAs semiconductor quantum wells, in: Physical Review Letters 105, 167401 (2010), https://doi.org/10.1103/PhysRevLett.105.167401
  • M. Mittendorff, F. Wendler, E. Malic, A. Knorr, M. Orlita, M. Potemski, C. Berger, W. A. de Heer, H. Schneider, M. Helm, S. Winnerl: Carrier dynamics in Landau-quantized graphene featuring strong Auger scattering, in: Nature Physics 11, 75 (2015), https://doi.org/10.1038/nphys3164

Literatur

  • Dorit Petschel: 175 Jahre TU Dresden. Band 3: Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von Reiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 349.

Weblinks

Einzelnachweise


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