Henri Marie Coandă

Henri Marie Coandă

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Henri Marie Coandă 1967
Henri Coandă (moldawische Briefmarke 2000)

Henri Marie Coandă (Audio-Datei / Hörbeispiel Aussprache?/i; * 7. Juni 1886 in Bukarest; † 25. November 1972 ebenda) war ein rumänischer Physiker und Aerodynamiker. Er entdeckte den nach ihm benannten Coandă-Effekt.

Henri Marie Coandă wurde in Bukarest als zweites Kind einer großen Familie geboren. Sein Vater war der General und Politiker Constantin Coandă. Seine Mutter, Aida Danet, war die in der Bretagne geborene Tochter des französischen Arztes Gustave Danet.

Coandăs Ausbildung begann an der Petrache Poenaru Schule in Bukarest, von wo er später (1896) zum Sf.-Sava-Lyceum (Saint Sava National College) wechselte. Nach drei Jahren (1899) ging er auf Wunsch seines Vaters (der ihn für eine militärische Laufbahn vorgesehen hatte) zum Armee-Lyceum Iași, welches er 1903 im Unteroffiziersrang (Sergeant Major) abschloss. Anschließend setzte er seine Ausbildung an der Militärhochschule für Schiffbau und Artillerie in Bukarest fort. 1904 mit einem Artillerieregiment nach Deutschland verlegt, schrieb Coandă sich im selben Jahr an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg ein.[1]

Coandă machte seinen Abschluss als Artillerieoffizier, aber er war eher an den technischen Problemstellungen der Luftfahrt interessiert.

Mit der Coanda-1910 baute er das erste Flugzeug mit Strahltriebwerk (genauer: Thermojet). Beim ersten Testflug damit, am 10. Dezember 1910, entdeckte er den nach ihm benannten Coandă-Effekt. Er beobachtete während der Landung des Flugzeugs, wie sich die Gase und die Flammen aus dem Triebwerk am Rumpf des Flugzeugs entlang anlegten. Dabei geriet das Flugzeug in Brand und wurde vollständig zerstört.[2] Je ein Nachbau dieses Flugzeuges befindet sich im Muzeul Militar Central in Bukarest und in der Abflughalle des nach ihm benannten Bukarester Flughafens.

1911 baute Coandă ein zweimotoriges Flugzeug mit nur einem Propeller. Dabei waren zwei Gnome-Siebenzylinder-Sternmotoren parallel zum Rumpf angebracht und wirkten auf einen Vierblatt-Propeller aus Holz.

Von 1911 bis 1914 war er technischer Direktor der Bristol Aircraft Company,[3] anschließend bis 1916 bei Delaunay-Belleville, wo er einige Flugzeuge konstruierte.

1935 baute er auf Basis des Coandă-Effektes ein Fluggerät in Form einer Fliegenden Untertasse, die er als Aerodina Lenticulara bezeichnete.[4] Dieses Konzept wurde später in Kanada von der Firma Avro Canada unter der Bezeichnung Avro Canada VZ-9AV Avrocar weiterentwickelt.

1970 wurde Coandă Mitglied der Rumänischen Akademie. Der internationale Flughafen von Bukarest-Otopeni ist heute nach ihm benannt.[5]

Weblinks

Commons: Henri Coandă – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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