Henri Marie Coandă: Unterschied zwischen den Versionen
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- Luftfahrtpionier
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Rumäne
- Geboren 1886
- Gestorben 1972
- Mann
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'''Henri Marie Coandă''' ({{Audio|Ro-Henri Coandă.ogg|''Aussprache''}}; * [[7. Juni]] [[1886]] in [[Bukarest]]; † [[25. November]] [[1972]] ebenda) war ein [[Rumänien|rumänischer]] [[Physiker]] und [[Aerodynamik]]er. Er entdeckte den nach ihm benannten [[Coandă-Effekt]]. | '''Henri Marie Coandă''' ({{Audio|Ro-Henri Coandă.ogg|''Aussprache''}}; * [[7. Juni]] [[1886]] in [[Bukarest]]; † [[25. November]] [[1972]] ebenda) war ein [[Rumänien|rumänischer]] [[Physiker]] und [[Aerodynamik]]er. Er entdeckte den nach ihm benannten [[Coandă-Effekt]]. | ||
Henri Marie Coandă wurde in Bukarest als zweites Kind einer | == Leben == | ||
Henri Marie Coandă wurde in Bukarest als zweites Kind einer neunköpfigen Familie geboren. Sein Vater war der General und Politiker [[Constantin Coandă]]. Seine Mutter, Aida Danet, war die in der [[Bretagne]] geborene Tochter des französischen Arztes Gustave Danet. | |||
Coandă besuchte die [[Petrache Poenaru]] Schule und das Sf.-Sava-Lyceum ([[Colegiul Național „Sfântul Sava“]] CNSS) in Bukarest. 1899 ging er auf Wunsch seines Vaters zum Armee-Lyceum in [[Iași]] ''(Școala Fiilor de Militari din Iași)'', das er 1903 als Unteroffizier ([[Sergeant Major]]) abschloss. Danach ging er an die Militärhochschule für Schiffbau und Artillerie nach Bukarest und wurde 1904 mit einem Artillerieregiment nach Deutschland verlegt. Er schrieb sich im selben Jahr an der [[Technische Universität Berlin|Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg]] ein.<ref name="130HC">{{Internetquelle |autor=Marina Bădulescu |url=http://www.agerpres.ro/flux-documentare/2016/06/07/documentar-130-de-ani-de-la-nasterea-lui-henri-coanda-inventatorul-primului-avion-cu-reactie-din-lume-07-55-18 |titel=130 de ani de la nașterea lui Henri Coandă, inventatorul primului avion cu reacție din lume |hrsg=agerpres.ro |datum=2016-06-06 |zugriff=2016-10-07 |sprache=ro }}</ref> | |||
1905 baute er ein Flugzeug für die rumänische Armee. | |||
Mit der [[Coanda-1910]] baute er das erste Flugzeug mit [[Strahltriebwerk]] (genauer: [[Thermojet]]). Beim ersten Testflug damit, am 10. Dezember 1910, entdeckte er den nach ihm benannten [[Coandă-Effekt]]. Er beobachtete während der Landung des Flugzeugs, wie sich die Gase und die Flammen aus dem Triebwerk am Rumpf des Flugzeugs entlang anlegten. Dabei geriet das Flugzeug in Brand und wurde vollständig zerstört.<ref>[http://www.flanagan-forschung.de/Langlebigkeit/Dr__Coanda/dr__coanda.html Henri Coanda – Leben und Forschung]</ref> Je ein Nachbau dieses Flugzeuges befindet sich im [[Muzeul Militar Central]] in [[Bukarest]] und in der Abflughalle des nach ihm benannten Bukarester Flughafens. | Von 1907 bis 1908 studierte Coandă am Montefiore Institut der [[Universität Lüttich]], wo er [[Gianni Caproni]] traf. 1908 kehrte er nach Rumänien zurück und war Offizier im zweiten Artillerieregiment. Er konnte sich mit der Militärdisziplin nicht anfreunden und unternahm nach seiner Entlassung eine Automobilreise nach [[Isfahan]], [[Teheran]] und [[Tibet]]. Nach seiner Rückkehr ging er 1909 nach Paris an die ''École Supérieure d’Aéronautique et de Construction Mécanique'' (heute [[Institut Supérieur de l’Aéronautique et de l’Espace]], auch SUPAERO) wo er 1910 Luftfahrtingenieur wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://bulletin.incas.ro/files/iosif_rus_v2no4_full.pdf |titel=SCIENTIFIC BASIS OF COANDA’S WORK IN 1910 |zugriff=2018-08-17 |format=[[Portable Document Format|PDF]]; 629 kB |sprache=en }}</ref> | ||
Mit der [[Coanda-1910]] baute er das erste Flugzeug mit [[Strahltriebwerk]] (genauer: [[Thermojet (Strahltriebwerk)|Thermojet]]). Beim ersten Testflug damit, am 10. Dezember 1910, entdeckte er den nach ihm benannten [[Coandă-Effekt]]. Er beobachtete während der Landung des Flugzeugs, wie sich die Gase und die Flammen aus dem Triebwerk am Rumpf des Flugzeugs entlang anlegten. Dabei geriet das Flugzeug in Brand und wurde vollständig zerstört.<ref name="flanagan">[http://www.flanagan-forschung.de/Langlebigkeit/Dr__Coanda/dr__coanda.html Henri Coanda – Leben und Forschung bei flanagan-forschung.de]</ref> Je ein Nachbau dieses Flugzeuges befindet sich im [[Muzeul Militar Central]] in [[Bukarest]] und in der Abflughalle des nach ihm benannten Bukarester Flughafens. | |||
1911 baute Coandă ein zweimotoriges Flugzeug mit nur einem Propeller. Dabei waren zwei Gnome-Siebenzylinder-[[Sternmotor]]en parallel zum Rumpf angebracht und wirkten auf einen Vierblatt-Propeller aus Holz. | 1911 baute Coandă ein zweimotoriges Flugzeug mit nur einem Propeller. Dabei waren zwei Gnome-Siebenzylinder-[[Sternmotor]]en parallel zum Rumpf angebracht und wirkten auf einen Vierblatt-Propeller aus Holz. | ||
Von 1911 bis 1914 war er technischer Direktor der [[Bristol Aircraft Company]],<ref>[https://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1973/1973%20-%200126.html | Von 1911 bis 1914 war er technischer Direktor der [[Bristol Aircraft Company]],<ref>[https://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1973/1973%20-%200126.html Dr. Henri Coandă bei Flightglobal am 18. Januar 1973, S. 76] (englisch)</ref> anschließend bis 1916 bei [[Delaunay-Belleville]], wo er einige Flugzeuge konstruierte. | ||
1935 baute er auf Basis des Coandă-Effektes ein Fluggerät in Form einer [[UFO|Fliegenden Untertasse]], die er als [[Aerodina Lenticulara]] bezeichnete.<ref | 1935 baute er auf Basis des Coandă-Effektes ein Fluggerät in Form einer [[UFO|Fliegenden Untertasse]], die er als [[Aerodina Lenticulara]] bezeichnete.<ref name="flanagan" /> Dieses Konzept wurde später in [[Kanada]] von der Firma [[Avro Canada]] unter der Bezeichnung [[Avro Canada VZ-9AV|Avro Canada VZ-9AV ''Avrocar'']] weiterentwickelt. | ||
1970 wurde Coandă Mitglied der [[Rumänische Akademie|Rumänischen Akademie]]. Der internationale Flughafen von [[Flughafen Bukarest | 1970 wurde Coandă Mitglied der [[Rumänische Akademie|Rumänischen Akademie]]. Der internationale Flughafen von [[Flughafen Bukarest Henri Coandă|Bukarest-Otopeni]] ist heute nach ihm benannt.<ref name="130HC" /> | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
Aktuelle Version vom 23. April 2021, 20:46 Uhr
Henri Marie Coandă (; * 7. Juni 1886 in Bukarest; † 25. November 1972 ebenda) war ein rumänischer Physiker und Aerodynamiker. Er entdeckte den nach ihm benannten Coandă-Effekt.
Leben
Henri Marie Coandă wurde in Bukarest als zweites Kind einer neunköpfigen Familie geboren. Sein Vater war der General und Politiker Constantin Coandă. Seine Mutter, Aida Danet, war die in der Bretagne geborene Tochter des französischen Arztes Gustave Danet.
Coandă besuchte die Petrache Poenaru Schule und das Sf.-Sava-Lyceum (Colegiul Național „Sfântul Sava“ CNSS) in Bukarest. 1899 ging er auf Wunsch seines Vaters zum Armee-Lyceum in Iași (Școala Fiilor de Militari din Iași), das er 1903 als Unteroffizier (Sergeant Major) abschloss. Danach ging er an die Militärhochschule für Schiffbau und Artillerie nach Bukarest und wurde 1904 mit einem Artillerieregiment nach Deutschland verlegt. Er schrieb sich im selben Jahr an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg ein.[1]
1905 baute er ein Flugzeug für die rumänische Armee.
Von 1907 bis 1908 studierte Coandă am Montefiore Institut der Universität Lüttich, wo er Gianni Caproni traf. 1908 kehrte er nach Rumänien zurück und war Offizier im zweiten Artillerieregiment. Er konnte sich mit der Militärdisziplin nicht anfreunden und unternahm nach seiner Entlassung eine Automobilreise nach Isfahan, Teheran und Tibet. Nach seiner Rückkehr ging er 1909 nach Paris an die École Supérieure d’Aéronautique et de Construction Mécanique (heute Institut Supérieur de l’Aéronautique et de l’Espace, auch SUPAERO) wo er 1910 Luftfahrtingenieur wurde.[2]
Mit der Coanda-1910 baute er das erste Flugzeug mit Strahltriebwerk (genauer: Thermojet). Beim ersten Testflug damit, am 10. Dezember 1910, entdeckte er den nach ihm benannten Coandă-Effekt. Er beobachtete während der Landung des Flugzeugs, wie sich die Gase und die Flammen aus dem Triebwerk am Rumpf des Flugzeugs entlang anlegten. Dabei geriet das Flugzeug in Brand und wurde vollständig zerstört.[3] Je ein Nachbau dieses Flugzeuges befindet sich im Muzeul Militar Central in Bukarest und in der Abflughalle des nach ihm benannten Bukarester Flughafens.
1911 baute Coandă ein zweimotoriges Flugzeug mit nur einem Propeller. Dabei waren zwei Gnome-Siebenzylinder-Sternmotoren parallel zum Rumpf angebracht und wirkten auf einen Vierblatt-Propeller aus Holz.
Von 1911 bis 1914 war er technischer Direktor der Bristol Aircraft Company,[4] anschließend bis 1916 bei Delaunay-Belleville, wo er einige Flugzeuge konstruierte.
1935 baute er auf Basis des Coandă-Effektes ein Fluggerät in Form einer Fliegenden Untertasse, die er als Aerodina Lenticulara bezeichnete.[3] Dieses Konzept wurde später in Kanada von der Firma Avro Canada unter der Bezeichnung Avro Canada VZ-9AV Avrocar weiterentwickelt.
1970 wurde Coandă Mitglied der Rumänischen Akademie. Der internationale Flughafen von Bukarest-Otopeni ist heute nach ihm benannt.[1]
Weblinks
- Flanagan Forschung: Henri Coanda – Leben und Forschung
- Henri COANDA: Coanda Effect – US Patents, bei rexresearch.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Marina Bădulescu: 130 de ani de la nașterea lui Henri Coandă, inventatorul primului avion cu reacție din lume. agerpres.ro, 6. Juni 2016, abgerufen am 7. Oktober 2016 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ SCIENTIFIC BASIS OF COANDA’S WORK IN 1910. (PDF; 629 kB) Abgerufen am 17. August 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ 3,0 3,1 Henri Coanda – Leben und Forschung bei flanagan-forschung.de
- ↑ Dr. Henri Coandă bei Flightglobal am 18. Januar 1973, S. 76 (englisch)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Coandă, Henri Marie |
| KURZBESCHREIBUNG | rumänischer Physiker und Aerodynamiker |
| GEBURTSDATUM | 7. Juni 1886 |
| GEBURTSORT | Bukarest |
| STERBEDATUM | 25. November 1972 |
| STERBEORT | Bukarest |
