
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Physiker (21. Jahrhundert)
- Träger des Leninpreises
- Träger der Lomonossow-Goldmedaille
- Träger des Ordens des Roten Banners der Arbeit
- Träger des Ordens der Oktoberrevolution
- Träger des Verdienstordens für das Vaterland
- Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Hochschullehrer (Lomonossow-Universität)
- Hochschullehrer (Texas A&M University)
- Sowjetbürger
- Russe
- Geboren 1931
- Gestorben 2016
- Mann
Leonid Weniaminowitsch Keldysch (russisch Леонид Вениаминович Келдыш, englische Transkription Leonid Veniaminovich Keldysh und häufig L. V. Keldysh zitiert; * 7. April 1931 in Moskau; † 11. November 2016 ebenda) war ein russischer Physiker.[1]
Keldysch machte 1954 seinen Abschluss an der Lomonossow-Universität, wo er 1965 Professor wurde. Er war am Lebedew-Institut, wo er sich 1965 habilitierte (russischer Doktortitel), ab 1968 dem Leitungsgremium angehörte und 1989 bis 1993 Direktor war. Später ging er als Professor an die Texas A&M University. 1997 war er Röntgen-Gastprofessor an der Universität Würzburg.
1968 wurde er korrespondierendes Mitglied der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften und er ist auswärtiges Mitglied der National Academy of Sciences. 1974 erhielt er den Lenin-Preis, 1975 den Hewlett-Packard Preis und 1994 den Humboldt-Forschungspreis. 2011 wurde ihm die Eugene Feenberg Memorial Medal zugesprochen, 2014 der Pomerantschuk-Preis und 2015 die Lomonossow-Goldmedaille.
Er beschäftigte sich vor allem mit Festkörperphysik. Hier ist er für die Anwendung des quantenfeldtheoretischen Formalismus auf Nichtgleichgewichts-Phänomene bekannt [2] (Entwicklung einer Diagrammtechnik um 1964) und den Franz-Keldysh-Effekt. Er beschrieb eine Vielzahl nichtlinearer optischer Effekte in Halbleitern in hohen äußeren elektrischen Feldern, die mit kollektiven Effekten in Elektron-Loch Quantenflüssigkeiten hoher Dichte verbunden sind. Er entwickelte eine Theorie von Elektron-Loch-Flüssigkeiten und sagte die Existenz von Tropfen solcher Elektron-Loch-Flüssigkeiten in Halbleitern voraus. Er befasste sich mit Exzitonen und Bi-Exzitonen Systemen und deren Instabilitäten und nicht stationären kollektiven Effekten in Elektron-Loch Systemen. [3]
Er war Herausgeber von Uspechi fisitscheskich nauk (Успехи физических наук).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Biographische Daten nach American Men and Women of Science, Thomson Gale 2005
- ↑ L. V. Keldysh, Diagram technique for nonequilibrium processes, Sov. Phys. JETP 20, 1018 (1965)
- ↑ Angabe der Forschungsgebiete beim Tamm Institut
Personendaten | |
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NAME | Keldysch, Leonid Weniaminowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Келдыш, Леонид Вениаминович (russische Schreibweise) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 7. April 1931 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 11. November 2016 |
STERBEORT | Moskau |