John Negele

John Negele

John William Negele (* 18. April 1944 in Cleveland, Ohio) ist ein amerikanischer theoretischer Kernphysiker.

Negele studierte Elektrotechnik an der Purdue University mit dem Bachelor-Abschluss 1965 und promovierte 1969 bei Hans Bethe an der Cornell University in theoretischer Physik (The Structure of Finite Nuclei in the Local Density Approximation).[1] Als Post-Doktorand war er am Niels-Bohr-Institut der Universität Kopenhagen. Ab 1970 war er am Massachusetts Institute of Technology, zunächst als Visiting Assistant Professor, ab 1979 als Professor (ab 1991 „W.A.Coolidge Professor“). Er war 1989 bis 1998 Direktor des Center for Theoretical Physics am MIT und ist Direktor des Kernphysik Instituts am MIT (Laboratory of Nuclear Science, LNS).

Negele befasste sich mit Vielteilchentheorie in der Kernphysik (unter anderem Local Density Approximation,[2] zeitabhängige Hartree-Fock-Verfahren TDHF, Pfadintegrale), aber auch zum Beispiel bei Spinsystemen. Von ihm stammt die erste Dichtefunktionaltheorie endlicher Kerne ausgehend von realistischen (experimentell begründeten) Nukleon-Nukleon-Wechselwirkungen. Damit berechnete er mit Kollegen Bindungsenergien von Kernen, Einteilchenanregungsenergien, Ladungsverteilungen und Eigenschaften von Kernmaterie in Neutronensternen. Seit den 1980er Jahren befasste er sich mit Gitter-QCD. Dabei war er auch an der Konzeption von speziellen Computer Clustern für die Rechnungen beteiligt.[3]

Er war Sloan Research Fellow sowie Guggenheim Fellow und erhielt den Humboldt-Forschungspreis. Er ist Fellow der American Physical Society (APS) und der American Association for the Advancement of Science. 2014 erhielt er den Herman Feshbach Prize in Theoretical Nuclear Physics Lua-Fehler in Modul:Text, Zeile 56: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (Laudatio, deutsch: „für seine Lebensleistung auf dem Gebiet des nuklearen Vielteilchenproblesm einschließlich der Identifizierung von Mechanismen für die Sättigung der Kernkraft und der Verbindung der Skyrme-Wechselwirkung zu fundamentalen Kernkräften und für Initiierung und Leitung von Bemühungen das Nukleon mit Hilfe der Gitter-QCD zu verstehen“)[4]

Er war der erste Vorsitzende des APS Komitees Computational Physics.

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. John Negele im Mathematics Genealogy Project (englisch)
  2. J. W. Negele: Structure of Finite Nuclei in the Local-Density Approximation. In: Physical Review C. Band 1, Nr. 4, 1970, S. 1260–1321, Hier S. 1260, doi:10.1103/PhysRevC.1.1260.
    Validity of local density approximation. In: Georges Ripka, M. Porneuf (Hrsg.): Nuclear self consistent fields. Published for the International Atomic Energy Agency by North-Holland Pub. Co., Amsterdam 1975, ISBN 0-7204-0341-3.
  3. zum Beispiel dem Alice Linux-Cluster an der Bergischen Universität Wuppertal, geleitet von Klaus Schilling (Professor in Wuppertal). Pressemitteilung Universität Wuppertal, Living Next Door to Alice 2000
  4. Laudatio Feshbach-Preis.

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