Fritz Zerner

Fritz Zerner

Friedrich „Fritz“ Zerner, später Frédéric Zerner (* 31. Mai 1895 in Wien; † 3. April 1951 in Marseille) war ein österreichischer theoretischer Physiker, spezialisiert auf Hydrodynamik.

Zerner war der Sohn eines Arztes und studierte an der Universität Wien Physik, unterbrochen vom Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. 1920 wurde er promoviert mit der Arbeit Der Widerstand einer Kugel gegen gleichförmige Flüssigkeitsbewegung. 1920 bis 1922 war er Assistent an der TH Charlottenburg und danach bis 1927 am Institut für Theoretische Physik der Universität Wien. Er lehrte an der Volkshochschule, war Oberkommissionär in der Gemeindeschutzwache in Wien und ab 1934 arbeitslos. Er stand den Sozialisten nahe und wurde nach dem Anschluss Österreichs 1938 von den Nationalsozialisten verhaftet. Nach mehrmonatiger Haft emigrierte er nach Frankreich und war dort während der deutschen Besatzung in der Resistance. 1947/48 war er leitender Ingenieur beim Office National d´Etudes et Recherches Aéronautiques und forschte ab 1949 für das CNRS an der Universität Marseille über Strömungsmechanik.

Er schrieb den Artikel über Maxwellsche Elektrodynamik und Elektronentheorie im Handbuch der Physik von Geiger/Scheel.

Zerner war mit der Tochter Elizabeth Henriette Lazarsfeld (1903–1983) der Individualpsychologin Sophie Lazarsfeld und des Anwalts Robert Lazarsfeld verheiratet. Sie arbeitete als Übersetzerin und ihr Bruder Paul Felix Lazarsfeld, der ebenfalls den Sozialisten nahestand, promovierte in theoretischer Physik zur gleichen Zeit, als Zerner noch an der Universität Wien war.

Literatur

  • Eintrag in Deutsche Biographische Enzyklopädie, Saur Verlag