EV Lacertae

EV Lacertae

Stern
EV Lacertae
Künstlerische Darstellung des EV-Lacertae-Flares
Künstlerische Darstellung des EV-Lacertae-Flares
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Eidechse
Rektaszension 22h 46m 49,73s [1]
Deklination +44° 20′ 2,4″ [1]
Scheinbare Helligkeit 10,29 mag [1]
Typisierung
Spektralklasse M4.5 Ve [1]
Astrometrie
Parallaxe (195,22 ± 1,87) mas [2]
Entfernung [2] (16,7 ± 0,2) Lj
(5,12 ± 0,05) pc
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis +11,7 mag [Anm 1]
Eigenbewegung [2]
Rek.-Anteil: (-705,36 ± 1,12) mas/a
Dekl.-Anteil: (-460,72 ± 1,33) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Masse 0,35 M [3]
Radius 0,36 R [3]
Alter 300 Mio. a [4]
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bonner DurchmusterungBD +43° 4305
Hipparcos-KatalogHIP 112460 [2]
Tycho-KatalogTYC 3226-2288-1[3]
Weitere BezeichnungenEV Lacertae  • GJ 873  • LHS 3853
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Anmerkung
  1. Aus scheinbarer Helligkeit und Entfernung errechnet.

EV Lacertae (kurz EV Lac), andere Bezeichnung Gliese 873, ist ein veränderlicher Stern im Sternbild Eidechse (lat. lacerta).

Es handelt sich dabei um einen Roten Zwerg, dessen Masse etwa einem Drittel der Masse unserer Sonne entspricht und der lediglich ein Prozent ihrer Helligkeit aufweist. EV Lacertae ist 16 Lichtjahre von der Erde entfernt und mit einem geschätzten Alter von 300 Millionen Jahren ein noch junger Stern, der schon seit längerer Zeit durch Strahlungseruptionen aufgefallen ist.[5] Diese sind indirekt die Folge seines geringes Alters, da er noch schnell rotiert und sich dabei das Magnetfeld an der Oberfläche stark verdrillt. Die Strahlungseruptionen entstehen, wenn die im Magnetfeld gespeicherte Energie beim Kurzschluss (Rekonnexion) der Magnetfeldlinien schlagartig freigesetzt wird.[6]

Bekannt wurde der Stern durch eine gewaltige Strahlungseruption am 25. April 2008, deren starke Röntgen- und Gammastrahlung von den beiden Satellitenteleskopen Wind und Swift registriert wurde. Es war der stärkste Strahlungsausbruch, der bislang bei einem normalen Stern beobachtet wurde. Ähnliche Ausbrüche kannten Astronomen bisher nur von Neutronensternen.[7]

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Hipparcos-Katalog (ESA 1997)
  2. 2,0 2,1 2,2 Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007)
  3. 3,0 3,1 Phan-Bao, Ngoc; Martín, Eduardo L.; Donati, Jean-François; Lim, Jeremy: Magnetic Fields in M Dwarfs: Rapid Magnetic Field Variability in EV Lacertae. In: The Astrophysical Journal. 646. Jahrgang, Nr. 1, Juli 2006, S. L73–L76, doi:10.1086/506591, arxiv:astro-ph/0603480, bibcode:2006ApJ...646L..73P. [1] (PDF; 87 kB)
  4. ev-lacertae
  5. A flare on EV Lacertae
  6. Kleiner Stern mit großem Flare
  7. NASA - Pipsqueak Star Unleashes Monster Flare

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